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Julia von Grünberg – Frauenverbrennungen – ein heilsames Erinnern
4. Oktober 15:00 - 18:00
10,00€
Ich setze die Reihe von Historischen Erkundungsaufstellungen (Hierka) fort, die sich wie schon in der ersten Jahreshälfte dem „Heilsamen Erinnern“ widmen, nun zu den Themen:
Julia von Grünberg – Frauenverbrennungen – ein heilsames Erinnern
Kollektive Erlebnisse der Vergangenheit hinterlassen auch in uns Spuren. Sie führen dazu, dass wir auf eine bestimmte Art und Weise denken oder uns zu denken verbieten. „Das Vergangene ist nie tot, es ist nicht einmal vergangen,“ ein Satz von William Faulkner, den ich auch in meiner Praxis täglich als Wahrheit erlebe.
Wir können das Vergangene betrachten, dann verliert es seine Macht über uns. Dabei geht es nicht um Wahrheit, sondern um irritierende Perspektivwechsel. Mit der Bewusstheit kommen wir vielleicht aus der Schleife der Wiederholungen heraus. Oder wie der von mir so oft zitierte Menasseh ben Israel es im 17. Jahrhundert schon formuliert hat:
„Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung!“
Am 4. Oktober stehen in Hohenofen drei Frauen im Mittelpunkt, die im 17. Jahrhundert der Zauberei angeklagt und verbrannt wurden. Nach ihrem fürchterlichen Tod endete kurze Zeit später die Phase der Hexenverbrennungen in Europa. Das ist das eigentliche Wunder. In anderen Teilen der Welt ging die Angst vor Zauberei verbunden mit Antifeminismus kräftig weiter, zwischen 1960 und 2025 sind so viele Frauen wegen Hexerei getötet worden wie in der gesamten europäischen Geschichte. Wieso endete diese Form des Mordens in Europa? Wieso änderte sich der Zeitgeist? Dieses Thema werden wir am 4.10. im Rahmen der Kunstausstellung (https://zentrumfuerpapier.de/news/) in der Hohenofener Kirche mithilfe einer historischen Erkundungsaufstellung betrachten.
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